Große Woche Baden-Baden
Große Woche von Baden-Baden enttrhont Sea The Moon als ungeschlagenes Pferd
Es war schon bitter miterleben zu müssen, wie der bis dato vom Gestüt Görlsdorf gezogene dreijährige Hengst Sea The Moon von dem vierjährigen Hengst Ivanhowe im Longines Großen Preis von Baden am Sonntag, 7. September, geschlagen wurde.
Hana Jurankova startete für Österreich. © Nadja N. Naumann
Den erstklassigen Hengst trifft keine Schuld, aber der Rennverlauf und sein Jockey Cristian Demuro waren alles andere als günstig. Normalerweise sitzt der französische Spitzenjockey Christophe Soumillion im Sattel von Sea The Moon, der mußte diesen Ritt kurzfristig absagen.
Als die Startboxen aufgingen, wollte keiner der elf Jockeys an die Spitze des Feldes gehen. Heraus kam eine Bummelfahrt, angeführt von Sea The Moon, der die Nase beim Galopp unten hatte und zum Jockey keine straffe Zügelverbindung. Abgesehen davon, dass ein derartiger Canter-Galopp gewaltig auf die Vorderbeine geht, kostet er dem Pferd auch enorme Kraft. Warum man das zweite Görlsdorfer Pferd, die Stute Berlin Berlin mit Frederik Tylicki nicht die Pace für den Hengst machen ließ, läßt sich nicht wirklich nachvollziehen. Aber wie heißt es so schön, gewonnen und ist gewonnen und Filip Minarik, der im Sattel des Soldier Hollow Sohn saß, freute sich riesig, eines der wichtigsten Rennen in Deutschland gewonnen zu haben.
Mit dem Sieg in Iffezheim hat sich Ivanhowe für den Prix l´Arc de Triomphe in Longchamp/Paris einen Platz in der Startboxplatz gesichert. In weiser Voraussicht wurde er für dieses Rennen bereits genannt. Ebenfalls am Start in Paris wird Sea The Moon sein.
In der Turfwelt ist der Supergalopper erst einmal in Ungnade gefallen. Aber was der Hengst aus dem Ritt seines Jockeys noch gemacht hat, ist bemerkenswert. Der prestigeträchtige Prix l´Arc de Triomphe wird am 5. Oktober 2014 gelaufen und ist mit 5 Millionen Euro dotiert.
Peace Society nach dem Rennen. © Nadja N. Naumann
Baden Racing, Veranstalter der Großen Woche Baden-Baden (30.8. bis 8.9.2014), waren am Ende zufrieden. Das großartige Event war in diesem Jahr in allen Bereichen internationaler geworden und etwas entspannter ging es am 3. Renntag am 3. September zu. Da waren die Kicker vom Karlsruher SC zu Gast auf der Bahn und der Fanfaktor kam hier mehr zum Tragen, als die neueste Hutkreation. Den Höhepunkt des Tages, das Darley Oettingen-Rennen, einem Gruppe II Rennen der Kategorie A über 1.600 Meter und mit 70.000 Euro dotiert, schnappte sich der englische Gast Here Comes When (IRE) unter David Probert. Der vierjährige Wallach mag keine geraden Strecken, er liebt Kurven und das hat der Danehill Dancer Sohn in Iffezheim eindrucksvoll bewiesen.
Das Kronimus-Rennen über 1.200 Meter, das seit 30 Jahren von der Kronimus AG Betonsteinwerke gesponsert wird und mit 25.000 Euro dotiert ist, richtet sich an die zweijährigen Rennpferde. Eduardo Pedroza konnte den Sieg mit Peace Society (USA) für den Besitzer und Züchter Dr. Christoph Berglar perfekt machen.
Im vierten Rennen des Tages konnte sich Dennis Schiergen über den Sieg mit Middleton Flyer (IRE) freuen, denn es war sein erster Sieg mit der druckfrischen Lizenz als Berufsreiter.
Richtig gefreut hat sich auch der Belgier Stephen Hellyn, der mit Spend the cash das zweite Rennen gewinnen konnte. Es ist eben schon etwas besonderes, in Iffezheim auf dem Siegertreppchen stehen zu können.
Stephen Hellyn und Spend the cash. © Nadja N. Naumann
Das erste Rennen stand ganz im Zeichen der Amateurreiterinnen. Die Longines World Fegentri Championship for Lady Riders – Preis vom Georgenthal/Thüringer Wald über 1.400 Meter gewann die Enländerin Alice Mills mit Smart Shuffle. Die Serie macht auch am 20. September in Hoppegarten/Berlin halt.
Daniele Porcu steuerte im 5. Rennen den fünfjährigen Wallach Earl of Heinz (FR) als erster über die Ziellinie.
Im siebten Rennen gewann hochverdient der dreijährige Wallach Wildpark mit Adrie de Vries. Er lief zum ersten Mal mit Scheuklappen, die sich bewährten.
Skizzierung von Wildpark unter Adrie de Vries. © Nadja N. Naumann
Beim achten Rennen war es bei diesem After Workork-Renntag dann schon recht dunkel. Walzertakt mit Franciso Franco da Silva hießen die letzten Sieger dieses gelungenen Renntages.
Weiterführende Links:
www.baden-racing.com
www.prixarcdetriomphe.com
www.hoppegarten.com
Nadja N. Naumann für REITSPORTNEWS